Messerabwehr – Mythos und Realität

Heutzutage propagandieren unzählige Kampfsportlehrer, dass sie spezielle Techniken zur Messerabwehr anbieten. Mit unterschiedlichen Mottos, wie „Messerabwehr zu 100%“, „Messerabwehr gegen realistische Angriffe“ und, und, und… Bei Youtube oder ähnlichen Videoplattformen  werden haufenweise Videoclips hochgeladen, die eine „schlaue, höchsteffiziente“ Selbstverteidigung gegen Messerangriffe darstellen. Sie ähneln sich oft einem Zirkustrick, in dem einem Messerstecher blitzschnell mittels „ausgeklügelter Technik des Abwehrenden“ seine Waffe weggenommen wird.

Dabei müsste man nicht vergessen, dass die Akteure in diesen Videoclips oder Livedemos Trainingspartner sind, deren Bewegungen aufeinander abgestimmt sind. Ein Messerabwehr ist beinah zu 100% unmöglich, besonders wenn der Angreifer ein wenig mit dem Messer umgehen kann, es sei denn, der Angreifer sticht mit der Geschwindigkeit und Genauigkeit eines Besoffenen, ohne jemanden wirklich verletzen zu wollen. Sie können Jahrzehnte die besten Messerabwehrtechniken üben und bei einer ernsten Situation von einem Minderjährigen erstochen werden, der ein Paar Tage Messerstiche und -schnitte zuhause geübt hat. Leider ist es so! Dazu ein interessanter Videoclip:

Wir können hier lediglich 3 Tipps geben, wie man nach einer Messerdrohung am meisten Chancen zum überleben hat:

-wenn Sie weglaufen können, TUN Sie das schnellstmöglich!

In den nachfolgenden Tipps sind die Fluchtmöglichkeiten ausgeschlossen.

– wenn Sie von einem Räuber mit dem Messer  überfallen sind, geben Sie ihm Ihr Geld

– wenn es sich um ein Tötungsversuch handelt, schauen Sie nach irgendwelchen Gegenständen in Ihrer Nähe, die Sie zum Gegenangriff benutzen können: ein Stock, ein Stein, sogar ein Bleistift könnte Ihnen helfen. Zeigen Sie keine Furcht vor dem Messer. Angreifen statt abwehren! Wenn nichts zur Hand liegt, dann gelten die Selbstverteidigungsregeln, die wir in unserem älteren Artikel vorgeschlagen haben.

Notwehr mit einem Gegenstand

Benutzen Sie verschiedene Gegenstände in einer Notwehrsituation, besonders wenn man sich gegen mehrere Angreifer verteidigen muss. Das könnte zum Beispiel ein Stein sein. Damit wird Ihr Schlag viel stärker sein, außerdem können Sie den anschließend in den zweiten Angreifer werfen und damit seinen Angriff stoppen. Oder ein Ast, Holzstück usw., was alles draußen gibt. In Räumlichkeiten könnte es Becher, Flaschen, Teller, Schere, alles, was in die Handfläche passt. Praktisch alles könnte vom großen Nutzen in einem Kampf sein, besonders bei den trainierten Menschen.

Seien Sie aufmerksam und Sie werden verstehen, wie man dieses oder jenes Objekt anwenden kann um sich zu schützen oder zu attackieren.

Es ist auch sehr empfehlenswert solche Trainings mit Gegenständen zu machen. Zum Beispiel, wenn Sie ein bisschen Zeit haben und in einem Zimmer stehen oder irgendwo draußen sind, versuchen Sie sich einen Angriff auf Sie vorzustellen, und dann achten Sie auf Gegenstände, die in Ihrer greifbarer Nähe sind. Spielen Sie in Ihrem Kopf ein Paar Aktionen vor, wie Sie sich mit diesen Sachen verteidigen.

 

Notwehr für Frauen – 11Tips

  1. Unterschätzen Sie ihren Gegner nicht. Sie müssen immer davon ausgehen, dass Ihr Gegner gefährlich ist.
  2. Wenn Sie eine Gelegenheit zum Wegrennen haben, sollten Sie dies unternehmen. Informieren Sie anschließen die Polizei über den Vorfall.
  3. Halten Sie Ihren Gegner immer auf mind. 1 Meter Abstand, Handflächen zeigen nach vorne und setzen dem Gegner einen Stoppzeichen.
  4. Wenn jemand Sie bedrängt, machen Sie ein Paar Schritte zurück, bleiben Sie aber trotzdem frontal zum Gegner ausgerichtet, Handflächen zeigen nach vorne.
  5. Für eine Selbstverteidigung oder eine Notwehr, um den Gegnerangriff zu verhindern ist Schrittarbeit, Gewichtverlagerung und Körperdrehung von großer Bedeutung. Somit werden die Voraussetzungen nicht nur für Nicht-Getroffen-Werden geschaffen, sondern auch für eine perfekte Konteraktion.
  6. Sie können sich nur dann erfolgreich verteidigen, wenn Sie stabil stehen, ohne Ihren Gleichgewicht zu verlieren.
  7. Versuchen Sie nicht mit Ihrer Stärke einem Angriff zu widerstehen, weil öftermals ist Ihr Gegner einfach stärker als Sie. Vergessen Sie nicht – Sie sind eine Frau! Versuchen Sie stattdessen die Stärke des Gegners gegen ihn zu richten. Das können Sie mit speziellen Selbstverteidigungskursen erlernen.
  8. Schlagen Sie genau auf die lebenswichtige Körperteile, wie Augen, Kehlkopf, Halsader, Solarplexus…. Schläge auf Brust bringen leider nichts!
  9. Wenn Sie Ihren Gegner schlagen, versuchen Sie trotzdem dies mit Vernuft zu machen und nicht zu viele Körperverletzungen dem Gegner beifügen, also der Situation entsprechend.
  10. Gehen Sie nie freiwillig zum Bodenkampf! Und wenn Sie zum Boden gefallen sind bzw. geschlagen wurden, versuchen Sie so schnell wie möglich aufzustehen.
  11. Nachdem Sie Ihren Gegner geschlagen haben, fliehen Sie sofort und informieren Sie die Polizei über den Vorfall.