Selbstverteidigung lernen – besondere Fähigkeiten erwerben

Tatsächlich sprechen wir in diesem Artikel nur über die Vorteile des Erlernens einer Selbstverteidigungskunst. Die Nachteile sind mir zumindest nicht bekannt. Hier können wir auch zahlreiche Selbstverteidigungssysteme von diversen Kampfsportarten abgrenzen – Selbstverteidigung hat im Gegensatz zu Kampfkünsten keine Regeln, keinen Referee und keine Punktevergabe beim Kampf.

Selbstverteidigung ist das Minimum, eine kompakte Reihe an Fähigkeiten, die am wirksamsten gegen eine Bedrohung für  Leben oder Gesundheit ausgerichtet ist.

Das Bedürfnis nach Sicherheit war zu allen Zeiten relevant, auch heute hat sich nichts geändert. Wir leben immernoch in einem gefährlichen Umfeld, besonders, wenn unsere Überlebensinstinkte wegen Illusion der Sicherheit in einer zivilisierten Welt stumm geschaltet werden. Was unsere Vorfahren ganz gut unbewusst konnten, müssen Wir erst bewusst lernen!

Um das Überleben sicherzustellen, müssen wir gezielt besondere Fähigkeiten erlernen, um ungeschadet aus extremen Situationen rausgehen zu können. Das bedarf vor allem einer konstanten inneren Bereitschaft zu einem plötzlichen Angriff oder einer lebensbedrohlicher Situation. Der Körper sollte immer elastisch und bereit sein, einen Blitszsprung in die Fluchtrichtung zu machen, falls ein Auto auf Sie rast, oder ein Stein in Ihre Richtung fliegt usw. Eine Gefahr muss nicht unbedingt ein Zweikampf bedeuten. In einem Selbstverteidigungskurs werden Sie auch solche Fähigkeiten erwerben, die Ihnen erlauben, jede Situation unmittelbar zu beurteilen, mögliche Fluchtwege zu finden, Handmittel zu verwenden und beliebige Gelände auszunutzen. Besonders wichtig ist die Fähigkeit für eine rasche Reaktion, denn die Räuber oder Vergewaltiger kündigen Ihre bevorstehende Angriffe nicht an.

Die Selbstverteidigungskurse verhelfen Ihnen einen komplexen Dreieck zu bilden: Körper – Wille – Bewusstsein, in dem alle Einzelteile aufeinander abgestimmt sind und agieren zusammen. Der Körper erwirb bestimmte motorische Fähigkeiten, die Wille verwaltet Absichten und Emotionen, Bewusstsein kontrolliert diese Mechanismen und reguliert das Verhalten in Bezug auf die jeweilige Situation.

In einer direkten Kollision sind folgende Fähigkeiten unabdingbar:

  • Fähigkeit hart und präzise in sensible Bereiche des Gegners zu treffen;
  • eine gute Reaktion;
  • Distanzgefühl und -Kontrolle;
  • unkomplizierte und schnelle Selbstverteidigungstechniken;
  • Fähigkeit, jede Situation zu Ende zu bringen ( den Angreifer unschädlich machen)
  • Emotionskontrolle.

Psychologische Vorbereitung – vor dem Kampf

Psychologische Vorbereitung zu einem Kampf oder „die richtige Einstellung zum Kampf“ – sind die wichtigsten Voraussetzungen, wenn Sie einen Kampf gewinnen wollen. Wenn Ihre Hände zittern und panische Gedanken durch den Kopf strömen, gibt es kein Zweifel, dass Sie den Kampf verlieren! Auch wenn Sie über perfekte Techniken verfügen und 100 Klimmzüge schaffen können, und die Angst verfügt über Ihren Körper und Gedanken, werden Sie trotzdem verlieren.

In der Tat ist die psychische Stabilität (Stärke des Geistes) die beste Technik in einer Auseinandersetzung. Was können wir denn mit unserer Angst tun? Angst ist ein biologisches Gefühl, das uns vor Gefahren warnt und leitet Signale über chemische Prozesse in unser Gehirn. Und es gibt keinen Menschen auf dieser Erde, der in einer lebensbedrohlicher Situation keine Angst verspürt. Also Angst ist ein normales Gefühl, wenn man weiß, wie die Angst zu kontrollieren ist.

Wenn die Angst nicht kontrolliert werden kann, dann verwandelt sie in Panik, und die Panik führt zur Niederlage und möglicher Tod. In einem Zusammenstoß mit einem Feind gibt es keine Zeit, um über Die Vergangenheit oder Zukunft nachzudenken, und auf keinen Fall die Zeit, um sich selbst zu bemitleiden. In dem Augenblick müssen wir unsere Kräfte und alle Sinnesorgane auf dem Feind konzentrieren und rasch handeln. Kennen Sie den „Tunnelblick“, wenn Sie 100% auf der Gefahr konzentriert sind und sehen nicht, was außerhalb der Gefahrstelle passiert? Das ist wie ein Trance-Zustand, der in dem Augenblick Ihren Körper und Geist vereint hat, um die entscheidende blitzschnelle Aktion durchzuführen.

Wie können wir diesen Zustand in einer nötigen Situation erreichen? Die moderne Psychologie nennt Selbsthypnose oder Selbstüberzeugung als eine der erfolgreichen Mitteln gegen die Angst. Jeder Individuum sollte für sich selbst eine passende Methode gegen die Angst entwickeln. Sie sollten nicht von Ihrer Angst weglaufen, sondern akzeptieren Sie, dass Sie Angstgefühle haben, „schauen Sie der Angst in die Augen“. Also seien Sie erlich zu sich selbst, wenn Sie Angst empfinden. Der Sieg über Angst wird nicht mithilfe der Emotionen erreicht! Dafür brauchen Sie Logik!

Eine andere Methode, um mit Ihrer Angst fertig zu werden ist die Glaube an Gott. Skandinavische Wikinger überraschten ständig Ihre Gegner mit massenhaften Heldentaten. Die Wikinger glaubten an den Gott Odin und den besseren Leben nach dem Tod.

Ihr starker Hass gegenüber dem Feind hilft Ihnen auch Ihre Angstgefühle zu verdrängen. Besonders in dem Fall, wenn Sie für eine gute Sache zu kämpfen glauben. Alexander Newski warnte seine Feinde: „Wer mit einem Schwert zu uns kommt, wird durch einen Schwert umgebracht!“

Es ist auch bekannt, dass wenn jemand stark in die Enge gedrängt wird, und dem Bleibt keine andere Wahl zum Überleben, als durch den Kampf, der wird doppel so stark kämpfen. In dem Fall steigt Lust zum Leben über unsere Ängste.

In jedem Fall sind die Selbsthypnose bzw. Selbsteinstellung, die Glaube, sowie Training unabdingbar, wenn Sie Ihre Ängste loswerden wollen. Ein japanischer Schwertkämpfer,  Kotoda Yahey, meinte: „Was auch immer die Umstände sind, bewahre deine Würde, bereite dich zum Kampf vor, sei kaltblütig und lass dich nicht aus der Ruhe zu bringen. Dann kannst du jeden Feind selbst ohne Bewegung unterwerfen – das ist die Kraft!“

Notwehr mit einem Gegenstand

Benutzen Sie verschiedene Gegenstände in einer Notwehrsituation, besonders wenn man sich gegen mehrere Angreifer verteidigen muss. Das könnte zum Beispiel ein Stein sein. Damit wird Ihr Schlag viel stärker sein, außerdem können Sie den anschließend in den zweiten Angreifer werfen und damit seinen Angriff stoppen. Oder ein Ast, Holzstück usw., was alles draußen gibt. In Räumlichkeiten könnte es Becher, Flaschen, Teller, Schere, alles, was in die Handfläche passt. Praktisch alles könnte vom großen Nutzen in einem Kampf sein, besonders bei den trainierten Menschen.

Seien Sie aufmerksam und Sie werden verstehen, wie man dieses oder jenes Objekt anwenden kann um sich zu schützen oder zu attackieren.

Es ist auch sehr empfehlenswert solche Trainings mit Gegenständen zu machen. Zum Beispiel, wenn Sie ein bisschen Zeit haben und in einem Zimmer stehen oder irgendwo draußen sind, versuchen Sie sich einen Angriff auf Sie vorzustellen, und dann achten Sie auf Gegenstände, die in Ihrer greifbarer Nähe sind. Spielen Sie in Ihrem Kopf ein Paar Aktionen vor, wie Sie sich mit diesen Sachen verteidigen.

 

Adrenalin

Adrenalin ist ein Stresshormon und schafft als solches die Voraussetzungen für die rasche Bereitstellung von Energiereserven, die in gefährlichen Situationen das Überleben sichern sollen (Kampf oder Flucht). Als Folge einer Adrenalinfreisetzung oder einer lokalen Adrenalinanwendung können Schweißproduktion, Gänsehaut und eine Pupillenerweiterung beobachtet werden. Zudem bekommt man auch einen trockenen Mund.

Adrenalin ist wichtig für den Kampf. Der schafft uns die Kräfte und Geschwindigkeit, die man zum Kämpfen braucht. Es ist aber nicht so einfach den Adrenalin im Körper zu kontrollieren. Das muss extra in verschiedenen Selbstverteidigungskursen gelernt werden.